27.6.2012: Mit Schrecken nimmt der regionale Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND) zur Kenntnis, dass die Bezirksregierung
Arnsberg einem Gaskonzern Teile der Kreise Paderborn und Gütersloh zugesprochen
hat, um dort künftig mit der sog. Fracking-Methode Erdgasfelder im Gestein
ausbeuten zu dürfen. Bei dieser Methode werden Flüssigkeiten und Gase in tief
liegende, potenziell erdgashaltige Gesteinsschichten getrieben, um diese
unterirdisch aufzubrechen und so das Erdgas frei zu setzen. In Oppenwehe bei
Stemwede hat der Konzern ExxonMobil zu diesem Zweck bereits 25.000 Liter
Dieselöl in ein Bohrloch gepresst. Viele Experten warnen davor, dass dabei das
Grundwasser vergiftet werden könnte.
Achim Hertzke, Vorsitzender des BUND Gütersloh: „Wir begrüßen,
dass sich alle Fraktionen des Kreistags eindeutig gegen das Fracking
ausgesprochen haben. Ein großes Problem ist aber das Bergrecht, nach dem solche
Genehmigungen erteilt werden. Das stammt teilweise noch aus der Kaiserzeit und
gibt dem Bergbau durch die sog. »Bergfreiheit« Vorrang vor allen anderen
Belangen der Menschen. Dieses Gesetz ist juristisch antiquiert und aus umwelt-,
klima- und energiepolitischer Sicht destruktiv. Deshalb verwundert uns sehr,
dass zeitgleich die Koalitionfraktionen im Bundestag mehrere Anträge abgelehnt
haben, das Bundesberggesetz zu demokratisieren und umweltfreundlicher zu
gestalten.“
Jens Jürgen Korff, stellvertretender Vorsitzender der
BUND-Regionalgruppe Detmold, hat zwei Vorschläge dazu: „Erstens fehlt noch ein
entsprechender Beschluss des Paderborner Kreistags. Und zweitens möchten wir
CDU und FDP der Region –namentlich Steffen Kampeter und Gudrun Kopp – dringend
bitten, darauf Einfluss zu nehmen, dass das Bergrecht endlich an die Standards
und Realitäten des 21. Jahrhunderts angepasst wird. Hier könnten diese Parteien
wirklich etwas für den Erhalt der Lebensgrundlagen in unserer Region tun.“
Der BUND plant für den Herbst gemeinsame Aktionen mit
Bürgerinitiativen gegen das Fracking, über die wir rechtzeitig informieren werden.
Hintergrund-Informationen
zum Thema Erdgas-Fracking gibt es beim BUND-Landesverband: http://bit.ly/erdgas-fracking
Kontakt: Achim
Hertzke, hertzke@cityweb.de, Tel. 05241/ 50 59 291
Jens Jürgen Korff, jens.korff@bund.net, Tel. 05221/ 69 99 772
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