Donnerstag, 28. Juni 2012

Fracking: Naturschützer warnen vor Vergiftung des Grundwassers


27.6.2012: Mit Schrecken nimmt der regionale Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zur Kenntnis, dass die Bezirksregierung Arnsberg einem Gaskonzern Teile der Kreise Paderborn und Gütersloh zugesprochen hat, um dort künftig mit der sog. Fracking-Methode Erdgasfelder im Gestein ausbeuten zu dürfen. Bei dieser Methode werden Flüssigkeiten und Gase in tief liegende, potenziell erdgashaltige Gesteinsschichten getrieben, um diese unterirdisch aufzubrechen und so das Erdgas frei zu setzen. In Oppenwehe bei Stemwede hat der Konzern ExxonMobil zu diesem Zweck bereits 25.000 Liter Dieselöl in ein Bohrloch gepresst. Viele Experten warnen davor, dass dabei das Grundwasser vergiftet werden könnte.

Achim Hertzke, Vorsitzender des BUND Gütersloh: „Wir begrüßen, dass sich alle Fraktionen des Kreistags eindeutig gegen das Fracking ausgesprochen haben. Ein großes Problem ist aber das Bergrecht, nach dem solche Genehmigungen erteilt werden. Das stammt teilweise noch aus der Kaiserzeit und gibt dem Bergbau durch die sog. »Bergfreiheit« Vorrang vor allen anderen Belangen der Menschen. Dieses Gesetz ist juristisch antiquiert und aus umwelt-, klima- und energiepolitischer Sicht destruktiv. Deshalb verwundert uns sehr, dass zeitgleich die Koalitionfraktionen im Bundestag mehrere Anträge abgelehnt haben, das Bundesberggesetz zu demokratisieren und umweltfreundlicher zu gestalten.“
Jens Jürgen Korff, stellvertretender Vorsitzender der BUND-Regionalgruppe Detmold, hat zwei Vorschläge dazu: „Erstens fehlt noch ein entsprechender Beschluss des Paderborner Kreistags. Und zweitens möchten wir CDU und FDP der Region –namentlich Steffen Kampeter und Gudrun Kopp – dringend bitten, darauf Einfluss zu nehmen, dass das Bergrecht endlich an die Standards und Realitäten des 21. Jahrhunderts angepasst wird. Hier könnten diese Parteien wirklich etwas für den Erhalt der Lebensgrundlagen in unserer Region tun.“
Der BUND plant für den Herbst gemeinsame Aktionen mit Bürgerinitiativen gegen das Fracking, über die wir rechtzeitig informieren werden.
Hintergrund-Informationen zum Thema Erdgas-Fracking gibt es beim BUND-Landesverband: http://bit.ly/erdgas-fracking
Kontakt: Achim Hertzke, hertzke@cityweb.de, Tel. 05241/ 50 59 291
Jens Jürgen Korff, jens.korff@bund.net, Tel. 05221/ 69 99 772

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