Kräftiges Wachstum: Einjährige Schwarz-Erlen am neu
angelegten Eselsbach in Leopoldshöhe-Asemissen |
Als hervorragender Uferschutzbaum und typische
Pionierbaumart ist die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) vielerorts entlang
von Bächen, in Bruch- und Auenwäldern bestandsbildend. Die von der Schwarz-Erle
dominierten Bruchwälder gehören zu den Waldgesellschaften mit der höchsten
Anzahl gefährdeter Pflanzen- und Tierarten und bieten Lebensraum für über 150
Insektenarten incl. 75 Schmetterlingsarten, mehreren Dutzend Vogelarten und über
70 Großpilzarten. Dennoch gibt es bei vielen Naturschützern Bedenken.
Die Früchte der Schwarz-Erlen verbleiben sehr lange am Baum
("Winter-Steher") und dienen in dieser Zeit vielen Vogelarten als
wichtige Nahrungsquelle, z.B. Erlen- und Bergzeisig sowie Stieglitz. Das Laub
hat aufgrund seines hohen Stickstoffgehaltes eine stark bodenverbessernde
Wirkung und ergibt guten Humus, die Laubstreu wird besonders rasch zersetzt und
ist bereits im späten Frühjahr des Folgejahres vollständig verschwunden, die
Blätter werden auch im Wasser leicht zersetzt.
Erfahrungen mit dieser Baumart an Tümpeln und Teichen, Weihern oder auch Regenrückhaltebecken führen dazu, dass es unter vielen Naturschützern mittlerweile aber ernste Bedenken und große Vorbehalte gibt, ob diese Pionierart, die besondere Anpassungen an die Besiedlung neuer, noch vegetationsfreier Habitate besitzt, trotz vieler ökologischer Vorteile wirklich überall toleriert und im Wuchs gefördert werden sollte.
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