Blutbuche auf dem Friedhof Jahnplatz (oben) Im Bunker Ulmenwall, v. l.: Mathias Wennemann, Jens Jürgen Korff, Ulrike Fauteck, Sven Christeleit, Jens Ubbelode, Uwe Gagelmann, Werner Bode |
Stadtjubiläumsaktion des BUND Bielefeld startete am 28. Februar 2014 – Bäume als Zeitzeugen Bielefelder Geschichte – Ein Interview mit einer Hängebuche
Das Konzept für das Projekt entwickelten Uwe Gagelmann, Geschäftsführer der Bielefelder Digital-Agentur „montale“, und Umwelttexter Jens Jürgen Korff (Firma korffTEXT), aktiver Baumschützer beim BUND Bielefeld. Gagelmann: „Die Idee, den Bäumen als Zeitzeugen im Internet eine Stimme zu geben, schlägt den Bogen von der Natur über die Kultur in das weltoffene 21. Jahrhundert. Die Bäume sind „geborene“ Sympathieträger für sehr viele Menschen.“ Korff: „Als Naturschützer haben wir dabei den Hintergedanken, dass sich die Sympathie für diese acht gut verwurzelten Zeitzeugen auf andere stadtbildprägende Bäume überträgt. Leider werden immer wieder welche gefällt, weil sie den Besitzern lästig werden oder einer Planung im Wege stehen – wie zuletzt die Robinien in der Ravensberger Straße; oder weil sie schlecht gepflegt wurden und deshalb krank geworden sind. So war es bei der schönen Linde auf der Wertherstraße in Höhe Wellensiek. Das ändert sich, je mehr Leute alte Bäume als ehrwürdige Individuen wahrnehmen, die schon ganz viel erlebt haben.“
Ein Live-Interview mit Raspa der Raspi-Buche
Am 28. Februar stellten Gagelmann und Korff das Projekt öffentlich im Bunker Ulmenwall vor. Mit von der Partie waren Sven Christeleit, Ingenieur für Gartenarchitektur, und Mathias Wennemann, Gehölz-Experte des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld, die einige kluge Beobachtungen über das Verhältnis von Bäumen und Menschen zitierten, auch Spezielles über die vertretenen Baumarten Buche, Linde, Esche, Platane und Kastanie. Höhepunkt des Abends war ein lebendiges Interview mit Raspa, der Hängebuche im Ravensberger Park, sehr präsent gespielt von Ulrike Fauteck, die nebenberuflich als Schauspielerin u. a. beim Mobilen Theater Bielefeld auftritt. Texter Jens Jürgen Korff spielte selbst den Interviewer. Der Klarinettist Jens Ubbelode ließ dazu den Gesang der Vögel aus Olivier Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ im Bunker erklingen.
Geführte Baumtouren
Die acht Zwitscherbäume sind, neben „Raspa“: „Blubu“, die Blutbuche auf dem Friedhof Jahnplatz; „Alta“, die Platane auf dem Altstädter Kirchplatz; „Plata“, die große Platane am Niederwall; „Frieli“, die Friedenslinde an der Neustädter Marienkirche; „Kieke“, die Kiekstadt-Esche an der Sparrenburg; „Kuka“, die Kastanie im Kunsthallenpark; und „Bübu“, die Doppel-Hängebuche im Bürgerpark. An sechs Tagen des Jahres sind geführte Wanderungen zu sechs bzw. allen acht Bäumen geplant. Ein Faltblatt mit Tourenplan hilft den Bielefelder Baumfreunden, die Route auch selber zu finden. Es ist in der Tourist-Information erhältlich. Unterstützt wird die Aktion vom Bielefelder IT-Kompetenznetzwerk BIKONET und den Unternehmen Cambio Carsharing, Infographik und Salzerfilm. Infographik hat auf eigene Kosten die acht Schilder hergestellt und aufgehängt. Weitere Unterstützer werden gesucht, um auch Lesungen und Konzerte rund ums Thema Bäume und Menschen veranstalten zu können.
Mitmachen
Das Projekt „Das Zwitschern der Bäume“ ist ein Mitmach-Projekt. Gesucht werden Zeitzeugen, die Geschichten erzählen können, die sie im „Blickfeld“ eines der acht Bäume erlebt haben. Mitmachen kann man
- direkt im Internet auf www.zwitschern-der-bäume.de (mit Links auf die Facebook- und Twitterseiten der Bäume),
- per E-Mail (an post@zwitschern-der-baeume.de)
- oder per Telefon: 0521/ 3043 6987.
Kontakt
Jens J. Korff M. A.
Projektbüro des BUND Bielefeld
Am Ostbahnhof 1, 33607 Bielefeld
Tel. 0521/ 3043 6987
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen