Donnerstag, 30. Oktober 2014

Großes Interesse am Apfeltag im Hexenbürgermeisterhaus


Museumsleiter Jürgen Scheffler und der Vorsitzende der Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Eckhard Buschmeier waren sehr zufrieden, was die Resonanz am 1. Lemgoer Apfeltag im Hexenbürgermeisterhaus anbelangt. Mehr als 900 Besucher wurden gezählt. Auch alle Aussteller zogen eine sehr positive Resonanz.
Wolfgang Lazar von der Firma Pomolo aus dem hessischen Karbach meldete frühzeitig den Ausverkauf des Apfel-Quitten-Seccos. Ähnlich erging es Heike Bergmann und Jutta Goedecke mit ihren Apfelkuchen aus den alten Obstsorten. Trotz eines Riesenangebots hieß es am frühen Nachmittag "es tun uns leid, aber es ist kein Stück Kuchen mehr vorhanden". Am Stand der Bäckerei Meffert gab es eine Neuheit. Apfelbrot mit der aus Baden-Württemberg stammenden Apfelsorte Gewürzluiken, die als Backapfel besonders empfohlen wird und um 1890 entstanden ist. Ein einer Email an den BUND Lemgo kam gleich am Sonntag bereits eine Reaktion von einer Besucherin "Mein Mann und ich sind begeistert von dem feinen Geschmack". Am Stand des Instituts für Lebensmitteltechnologie der Hochschule OWL gab es viele Fragen zum Thema Apfelallergie. Hier waren betroffene Allergiker sogar aus Leverkusen und Hannover eigens angereist um nähere Informationen zu erhalten und um verträgliche alte Apfelsorten einmal zu testen. Professor Dr. Jürgen Zapp berichtete von einem besonderen Ereignis. Eine Apfelallergikerin, die seit mehr als 20 Jahren keinen rohen Apfel mehr gegessen hatte probierte eine als verträglich eingestufte Apfelsorte und war überglücklich, dass sie diesen problemlos vertragen konnte. Auch Jan Bade vom Pomologenverein hatte viel zu tun. Im Laufe des Tages wurden mehr als 100 Apfel- und Birnensorten zur Bestimmung vorgelegt. Allerdings konnte er nicht in allen Fällen helfen. Bei 4 Apfelsorten, die ein Besucher aus Estland mitgebracht hatte war eine Bestimmung nicht möglich. Schnell hatte er gemerkt, dass die Aktion zur Bestimmung unbekannte Apfel- und Birnensorten weit über Lemgo hinaus Interessenten gefunden hatte. So brachten Bewohner aus Lippe direkt ganze Sammlungen von Bekannten und Verwandten mit. Da gab es Äpfel von Bäumen die im Wendland oder gar in Ulm standen. Besonders wunderte sich Jan Bade, dass in lippischen Gärten absolute Raritäten wie zum Beispiel die Sorten Winterprinz, Oberländer Himbeerapfel oder sogar ein Österreichischer Brünnerling stehen. Für das nächste Jahr plant der BUND Lemgo dann wieder einen Apfeltag im Kalletal.

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