Judith Förster referiert in Höxter über Vogelschutz an Glasfassaden. Foto: Hanns-Dieter Mitzka |
In einem interessanten Vortrag in Höxter berichtete Dr.
Judith Förster im Vorfeld der Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Höxter desBundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., welche Gefahr Glas
für Vögel bedeutet: 250.000 - so viele Vögel verenden täglich nach Schätzungen
etwa in Europa durch den Aufprall an Glas. Entweder sterben sie direkt oder
aber später an den inneren Verletzungen, die sie sich durch den Aufprall
zugezogen haben.
Vögel können, so wie wir Menschen, Glas als solches nicht
erkennen. Sie steuern attraktive Ziele an, die sie durch eine Glasscheibe
sehen. Auch Spiegelungen stellen eine große Gefahr dar, wie beispielsweise ein
sich im Glas spiegelnder Baum. Doch es gibt wirksame, sichtbare Muster, die
großflächig auf dem Glas auch für Vögel ein Hindernis darstellen und so den
Vogeltod vermeiden. Dabei gilt unter anderem die Handflächenregel, welche
beschreibt, dass Strukturen nur ein Hindernis sind, wenn sie höchstens eine
Handbreite voneinander entfernt sind.
Viele Menschen denken noch, dass das Aufkleben von
Vogelsilhouetten Abhilfe schaffen kann. Doch so wie sie allgemein genutzt
werden, ist das nicht richtig. Ein Vogel würde das Hindernis als solches erst
erkennen, wenn gleich mehrere Aufkleber mit einem Abstand von nur einer
Handbreite auf dem Glas zu sehen wären, was bisher nicht der Fall ist. Auch
UV-reflektierende Muster sind nicht ausreichend wirksam, da es eine Reihe von
Vogelarten gibt, die kein UV-Licht sehen können.
Das landesweite BUND-Projekt “Vermeidung von Vogelschlag an
Glas”, welches von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördert wird,
möchte über das unterschätzte Problem aufklären und Lösungsmöglichkeiten
aufzeigen. Dabei stehen vor allem die „Entscheider“, wie Architekten,
Bauherren, Gebäudebesitze rund Behörden als Ansprechpartner im Fokus.
Dabei kann jeder mithelfen: Melden sie Vogelschlag-Opfer zum
Beispiel in unserem online-Fundmelder. So wird einem Eigentümern aufgezeigt
werden, dass ein Gebäude eine Gefahr für Vögel darstellt und dieser kann
leichter zum Nachrüsten motiviert werden.
Die anschließende Diskussionsrunde zeigte ein
breitgefächertes Publikum, von interessierten bisher themenfremden Bürgern bis
hin zu Architekten. Den meisten Zuhörerinnen und Zuhörern waren die Ausmaße der
Gefahr dabei bisher nicht bewusst.
Weitere Informationen unter www.vogelsicherheit-an-glas.de
Kontakt: Dr. Judith Förster, BUND NRW e.V.,
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf, 0211 - 302005 - 10, e-Mail: judith.foerster@bund.net
Pressekontakt: Hanns-Dieter Mitzka, BUND-Kreisgruppe Höxter,
Corvey 10, 37671 Höxter, Tel.: 05271 - 595 434 (priv.), e-Mail: Hanns-Dieter.Mitzka@bund.net
Super interessanter Beitrag, auch wenn das Thema echt traurig ist... Ich bekomme das selbst immer wieder mit, wie Vögel gegen Scheiben fliegen und dann sterben. Ab jetzt werde ich es jedes Mal melden! Super Aktion!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jenni
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