Paderborn
(au). "Die Aussage, dass der Einsatz umwelttoxischer Substanzen beim
Fracking abgelehnt wird, kommt einem faktischen Verbot gleich", hatte der
CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann die Vereinbarungen im
Koalitionsvertrag zu diesem Thema kommentiert. Die Arbeitsgemeinschaft der
Paderborner Natur- und Umweltschutzverbände ist jedoch nicht zufrieden mit dem,
was in Berlin zum Fracking ausgehandelt worden ist, wie der Paderborner
Sprecher Fritz Buhr in einer Erklärung mitteilt. Die Verbände halten die
Verabredungen für "absolut unzureichend und finden ihre schlimmsten
Befürchtungen bestätigt". Daher appellieren sie an die Bürgerinnen und
Bürger, ihre Unterschriftensammlung "Stop Fracking OWL" zu unterstützen.
Was im Koalitionsvertrag steht, sei "die Einführung des Fracking mit Ansage", sagt Karsten Otte, Sprecher der Naturschutzkonferenz Ostwestfalen: "Zahnlose Umweltprüfungen, gekaufte Gutachten, von wilfährigen Professoren unterschrieben, geben den Ölmultis einen Freibrief, der zur Brunnenvergiftung und Landschaftszerstörung führt. Da helfen nur klare Worte: Fracking verbieten", fordert Otte.
Die Koalition will unter Einbezug von Wissenschaft und Ländern "mit den Unternehmen erarbeiten", welche Erkenntnisse die Erkundungen liefern müssen, um eine ausreichende Grundlage für mögliche Schritte zu schaffen, heißt es unter anderem im Vertrag. An anderer Stelle: "Die Koalition wird kurzfristig Änderungen für einen besseren Schutz des Trinkwassers im Wasserhaushaltsgesetz sowie eine Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bergbaulicher Vorhaben vorlegen, die vor Zulassung von Maßnahmen zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten mittels Fracking eine obligatorische UVP und Öffentlichkeitsbeteiligung vorsieht.
Kontakt: Fritz Buhr, Paderborn
fritz.buhr@t-online.de
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