Mehr als 200.000 Plastiktüten werden
Jahr für Jahr auf dem Lemgoer Wochenmarkt von den Blumen-, Obst- und
Gemüseständen an ihre Kunden ausgegeben. Dies hat eine Umfrage der Lemgoer Ortsgruppe
im BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland ergeben. Hochgerechnet auf alle
Wochenmärkte in Lippe wären dies über 1.000.000 Plastiktüten, die Jahr für Jahr
auf den Wochenmärkten ausgegeben werden und nach wenigen Stunden der Nutzung
schon im Müll landen. Die Zahl übersteigt selbst die schlimmsten Befürchtungen,
die man beim BUND vermutet hat. Von daher startet man in 2014 in Lippe eine
Aktion, um die Plastiktütenflut einzudämmen.
Zunächst haben die Lemgoer Umweltschützer den Sprecher der
Lemgoer Marktbetreiber, Hans-Peter Marx, angesprochen. Er war sofort begeistert
und hat seine Marktkolleginnen und -kollegen gebeten, sich an einer Aktion gegen
die Plastiktüten zu beteiligen. Ausnahmslos alle Blumen-, Obst- und
Gemüsestände in Lemgo machen mit, hängen das Plakat vom BUND Lemgo zur Aktion
auf, das darauf aufmerksam macht, dass man auch gerne Waren in die
mitgebrachten Behälter verpackt. Dazu werden die Kunden auch informiert und
gebeten, bei der Aktion im Interesse von Natur und Umwelt mit zu machen.
Peter
Marx meint: "Wenn jede ausgegebene Plastiktüte zumindest zweimal genutzt
würde, könnte man in Lemgo schon 100.000 Plastiktüten einsparen, und in ganz
Lippe wären dies schon über 500.000 Stück." Nach Auffassung von Willi
Hennebrüder vom BUND Lemgo muss und kann sich hier das Verbraucherverhalten
aber grundsätzlich ändern. Nach seiner Meinung muss es doch möglich sein, dass
man einen Einkaufskorb, eine Tasche oder einen Baumwollbeutel mit zum Markt
bringt und darin sein Obst und Gemüse nach Hause trägt. In seiner
Presseerklärung weist der BUND Lemgo auch auf die statistischen Daten für
Deutschland hin. Ganze 5,3 Milliarden Plastiktüten werden Jahr für Jahr an die
Verbraucher in Deutschland ausgegeben, und für die Herstellung dieser Tüten
werden rund 230 Millionen Liter Erdöl verbraucht. Herstellung, Transport und
Verbrennung würden sich zudem negativ auf das Treibhausklima auswirken.
Nach
Aussage von Rosemarie Brüschke, die einen Blumenstand auf dem Lemgoer Markt
betreibt, gibt es auch schon positive Reaktionen der Kunden zum Projekt. Insgesamt
hoffen alle Beteiligten, dass der Verzicht auf Plastiktüten mit zu den guten
Vorsätzen für das Jahr 2014 genommen und dauerhaft umgesetzt wird. Wer weitere
Informationen zum Projekt haben möchte, findet diese auf den Internetseiten des
BUND Lemgo unter www.bund-lemgo.de.
Marktstände und Hofläden, die sich am Projekt beteiligen möchten, können
kostenfrei Plakate beim BUND Lemgo unter Kontakt@bund-lemgo.de anfordern.
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