Dienstag, 2. August 2016

BUND Lemgo unterstützt Forschung nach Inhaltsstoffen von Äpfeln

Willi Hennebrüder (BUND Lemgo), Professor Dr. Jürgen Zapp und Kirsten Wittkötter (Studentin an der Hochschule OWL) untersuchen kasachische Wildäpfel. Rechts unten Meinolf Hammerschmidt


Die Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz hat zum Zweck der Analyse von Inhaltsstoffen Äpfel aus dem Herkunftsland der Kulturäpfel beschafft. Bis vor wenigen Jahren wurde vermutet, dass unsere Kulturäpfel vom Holzapfel (Malus Sylvestris) abstammen. Erst durch die Möglichkeiten der modernen DNA-Analyse wurde man weiter östlich in der Gegend um Alma Ata, der „Vater der Äpfel” in Kasachstan entlang des Tien-Shan-Gebirges („Das himmlische Gebirge“) fündig. Der dort in ganzen Wäldern vorkommende Wildapfel (Malus sieversii) hat über Jahrhunderte eine Vielzahl von Sorten geschaffen, über deren Inhaltsstoffe kaum etwas bekannt ist. Die Wildapfelbäume werden mehrere 100 Jahre alt, wobei die Äpfel wesentlich kleiner ausfallen.


Willi Hennebrüder vom BUND Lemgo hat den befreundeten Pomologen und Obstbauern Meinolf Hammerschmidt aus Schleswig Holstein gebeten einmal Äpfel aus Kasachstan mitzubringen. Meinolf Hammerschmidt ist dort als ehrenamtlicher Entwicklungshelfer tätig und berät in Sachen Obstbau. Die Äpfel stammen aus dem Gebiet der Kirgisenkette am nordwestlichen Rand des Tenschan unmittelbar an der Seidenstrasse, zwischen Almaty/Tarras und Shymkent. Etwa 4.000 km von Lemgo entfernt.

12 verschiedene Sorten wurden jetzt Professor Dr. Jürgen Zapp vom Institut der Lebensmitteltechnologie der Hochschule OWL übergeben. Sie sollen u.a. auf den Polyphenolgehalt hin untersucht werden. Polyphenole sind aromatische Verbindungen, die bei Äpfeln meist in der Schale oder direkt darunter vorkommen. Sie gelten als besonders gesundheitsfördernd. Viele der in den Supermärkten angebotenen Neuzüchtungen weisen einen sehr geringen Polyphenolgehalt auf, was bei immer mehr Menschen zu allergischen Reaktionen führt wenn sie in einen Apfel beißen. Fast alle Apfelallergiker leiden auch unter Heuschnupfen. Zum Problem wurde im letzten Jahr eine japanische Studie veröffentlicht. Dort hatte man aus Äpfeln Polyphenole extrahiert und damit erfolgreich Heuschnupfengeplagte behandeln können. Falls nun die Wildäpfel einen hohen Gehalt von Polyphenolen aufweisen, könnte man diese Sorten gezielt in der Neuzüchtung einsetzen oder auch die Sorten dazu verwenden Polyphenole zu extrahieren.

BUND Lippe Willi Hennebrüder

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