Dienstag, 30. August 2016

Rettung für Milchbauern ist möglich

Eiscafé Cortina in Lemgo bietet Eis aus BIO-Vollmilch an 


In Lippe hat die Kreisgruppe im Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland ein Projekt zur Förderung des BIO-Milchabsatzes gestartet. Im Eiscafé Cortina in Lemgo wird ab sofort Eis aus BIO-Vollmilch der Molkerei Eben Ezer aus Lemgo angeboten. Ein Konzept mit kurzen Wegen vom Erzeuger zum Verbraucher. Mit dem Projekt will der BUND auf das Milchproblem aufmerksam machen und zugleich einen Lösungsweg aufzeigen. Im Kreis Lippe ist es das erste Eiscafé mit diesem Angebot, evtl. sogar das einzige Eiscafé in ganz NRW. Ziel ist es auch auf diesem Weg die Nachfrage nach BIO-Milch zu steigern und mehr Bauern die Möglichkeit eines Umstiegs zu eröffnen. Dazu würde es der BUND Lippe begrüßen, wenn möglichst viele Eis-Cafés in Lippe zukünftig Eis aus BIO-Vollmilch anbieten würden.


Bei einer weitgehenden Umstellung der Milchproduktion auf Bioerzeugung würde

* automatisch die Milchmenge auf dem Markt wesentlich vermindert, denn statt 10.000 Liter Milch beträgt hier die Jahresleistung nur etwa 6.500 Liter.
* der Weidegang der Kühe Pflicht woraus sich eine natürliche Begrenzung der Milchmengen ergeben, da Wiesen nicht in unbegrenzter Höhe zur Verfügung stehen.
* durch artgerechte Haltung und Ernährung zu einer hohe Tiergesundheit führen
* statt einer Entwicklung hin zu einer konzentrierten industriellen Landwirtschaft der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft insgesamt gefördert
* der Erhalt der Wiesen zum Erhalt einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt beitragen
* der Verzicht auf GEN-Soja-Fütterung zugleich ein Beitrag zum Klimaschutz sein, weil die Rodung von Tropenwäldern damit gestoppt werden könnte.

Zudem wäre ein hochwertiges Qualitätsprodukt auf dem Markt, für dass man gut werben kann. Wichtig wäre nach Auffassung des BUND Lippe eine finanzielle Förderung der Milchbauern für die 2 Jahre des Umstiegs auf die BIO-Erzeugung. Da macht der Einsatz von Finanzmitteln Sinn.

Eine Exportorientierung schafft große Abhängigkeiten und Risiken. Embargos und Einfuhrzölle sind nur 2 Beispiele. Zudem ist zu erwarten, dass andere Länder nach deutschem Vorbild in die industrielle Massentierhaltung auch bei Milchkühen einsteigen und dann noch mehr Billigmilch auf den Markt kommt. Mit BIO-Milch könnte man hier auch Grenzen aufzeigen. Völlig unakzeptabel ist nach Auffassung des BUND zudem subventioniertes Milchpulver auf afrikanischen Märkten anzubieten und den Milchbauern dort die Existenz zu nehmen.

BUND Lippe Willi Hennebrüder

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