Dienstag, 30. August 2016

BUND Lippe ermöglicht Urinuntersuchung auf Glyphosat

Ferdinand Joseph Aßmuth von der Leopoldapotheke (links) und Willi Hennebrüder vom BUND Lippe (rechts) bei der Projektvorstellung

Der Wirkstoff Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln (ROUNDUP) ist sehr umstritten. Dies war auch der Grund für den BUND Lippe im vergangenen Jahr den Agrarwissenschaftler und Landwirt Dr. Peter Hamel zu einem Vortrag nach Lippe zu holen. Seine Forderung „Glyphosat muss vom Acker und aus der Nahrungskette.” In seinem Vortrag stellte er seine eigene Urinuntersuchung vor, bei der zu seiner Überraschung eine Belastung mit Glyphosat festgestellt worden war. Diese Aussage und weitere Studien zu Urinbelastungen haben den BUND Lippe nun veranlasst das Thema erneut aufzugreifen. Nun bietet der BUND Lippe in Kooperation mit Apotheken eine Urinuntersuchung auf Glyphosat an. Wir möchten den Bürgern die Möglichkeit geben die eigene Belastung festzustellen.


Im Vorfeld befragte der BUND Lippe den Bielefelder Arzt Rolf-Herbert Müller der in den letzten Jahren in seiner Praxis eine Zunahme der Glyphosatbelastung seiner Patienten festgestellt hat. Gefährdet sind nach seiner Aussage insbesondere schwangere Frauen, Säuglinge bzw. Kleinkinder deren Immunsystem sich in den ersten Lebensmonaten noch im Aufbau befindet und kranke und ältere Menschen, deren Immunsystems geschwächt ist. Als Ursache der Belastung spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Da sollte man, so seine Aussage, den Fleischkonsum mit im Auge haben. Die EU importiert jährlich rund 32 Millionen to GEN-Soja aus Nord- und Südamerika bei dessen Anbau in großen Mengen Glyphosat eingesetzt wird und in Deutschland stammen etwa 70 % der Futtermittel in der Tiermast aus Soja (rund 4 Mio to). So gelangt auch auf diesem Weg Glyphosat zum Menschen. Herr Müller rät daher seinen Patienten die Ernährung so weit es geht auf BIO-Produkte umzustellen.

Jetzt bietet der BUND Lippe in Kooperation mit Apotheken eine Urinuntersuchung auf Glyphosat an. Wir möchten den Bürgern die Möglichkeit geben die eigene Belastung festzustellen.
Am BUND-Projekt beteiligen sich bisher schon die Leopoldapotheke in Lemgo, die Aesculap-Apotheke in Lemgo, die Stiftsapotheke in Dörentrup, die Apotheke an der Post in Detmold. Dort kann man den Antrag auf eine Untersuchung zur Urinprobe stellen, bzw. hier downloaden und dort abgeben und die Probe einreichen. Im Interesse der Kunden berechnen die Apotheken nur ihre Selbstkosten von 65 €. Der BUND Lippe hofft, dass sich möglichst viele Bürger am Projekt beteiligen.

Gleichzeitig ist eine anonymisierte Auswertung der Ergebnisse in Bezug auf Alter, Geschlecht, Wohnort und Ernährungsverhalten vorgesehen. Die Glyphosatuntersuchung erfolgt durch das Medizinische Labor aus Bremen (MLHB). Dr. Köster vom MLHB sagt dazu:
"Die Analyse von Glyphosat erfordert ein besonderes Verfahren. Der hohe Qualitätsstandard unseres Labors hat dazu geführt, das wir aktuell für die Schweiz und das Umweltbundesamt eine Menge von Glyphosat-Analysen durchführen."

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