Lemgo, 8. 2. 2015: Angesichts
der zunehmenden Probleme mit antibiotikaresistenten Keimen bittet der
BUND Kreisverband Lippe die Bürger sich an einem Aufruf an den
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zu beteiligen. Einmal
mehr zeigt eine im Auftrag des BUND vorgenommene Untersuchung, dass sich
beim Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung nicht wirklich etwas
verändert. Auf 88 Prozent der bei Discountern gekauften
Putenfleisch-Proben hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) antibiotikaresistente Keime gefunden. Im UNI-Klinikum in Kiel
musste im Januar sogar wegen der Ausbreitung von Keimen Teile der
Intensivstation geschlossen werden. Für immer mehr Menschen birgt ein
Krankenhausaufenthalt ein zusätzliches Risiko weil sie selbst bereits
mit resistenten Keimen belastet sind oder Keime über Krankenhauspersonal
und Besucher eingeschleppt werden.
Der
BUND Lippe hatte zur Problematik der Keimverbreitung bei der
Verbraucherzentrale in Hamburg nachgefragt ob die bisherigen Ratschläge
der Verbraucherberatung angesichts der aktuellen Untersuchung nicht
verbessert werden müssten, da Fleisch in Supermarkttheken oftmals direkt
neben Wurst und Käse gelagert werden. Die Verbraucherzentrale hat
daraufhin ihre Aussagen ergänzt. Sie fordert nun
· Hygiene-Schulungen
für Verkaufspersonal im Einzelhandel und in der Gastronomie, unter
besonderer Berücksichtigung von den aktuellen Untersuchungserbebnissen
zu multiresistenten Keimen.
· Verbindlich festgelegte Vorgaben zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung.
Bei den Ratschlägen zum Einkauf heißt es nun
· Getrennte Lagerung von rohem Geflügelfleisch und anderen Lebensmitteln.
· Auch
in der Bedienungstheke im Supermarkt muss es einen abgerenzten Bereich
geben (z.B. durch eine Glasscheibe) und es müssen separate Geräte wie
Gabeln, Messer oder Schneideunterlagen verwendet werden, damit Keime vom
Putenfleisch nicht auf Wurst oder Käse übertragen werden können. Kaufen
Sie nicht in Geschäften, wo diese Hygieneregeln nicht eingehalten
werden.
Nach
Auffassung des BUND Lippe muss allerdings der Einsatz
von Antibiotika in der Massentierhaltung massiv reduziert werden, damit
sich die multiresistenten Keime nicht weiter ausbreiten.
Willi Hennebrüder
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