Freitag, 3. Juli 2015

Der Habicht – Botschafter der Wildnis und Vogel des Jahres 2015


Habicht bei der Jagd. Foto: Bernhard Brautlecht, NABU Blomberg
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat den Habicht zum Vogel des Jahres 2015 erklärt. Kaum eine Art eignet sich als Repräsentant der Vogelwelt besser als der Habicht. Ein wunderbares Bild von Schönheit, Wildheit, Kraft und Stolz. Nicht alle Menschen haben das ebenso empfunden. Jahrhundertelang wurde der Habicht diffamiert, verfolgt und getötet.
Heute gibt es bereits erfolgreiche Ansätze, bei denen die Jägerschaft und Naturschutzverbände an einem Strang ziehen. Dennoch sieht mancher Jäger den Habicht nach wie vor als Nahrungskonkurrenten, der ihm ausgesetzte Jagdfasane wegfängt. Auch von einigen Geflügelhaltern und Taubenzüchtern wird gefordert, den Habicht zu fangen oder abzuschießen – von vielen wird eigentlich alles, was „krumme Schnäbel und Klauen hat“, mit äußerstem Argwohn betrachtet.

Natürlich holt sich der Habicht auch mal ein Haushuhn oder eine Reisetaube. Seine Hauptnahrung sind aber die wild lebenden Stadttauben sowie Krähen und Elstern, von denen es ausreichend viele gibt. Daher entwickelt sich der Habicht auch in vielen Gegenden vom scheuen Waldbewohner zum Nachbarn in städtischen Parks und Friedhöfen.

Hier zeigt er, dass Menschen und wilde Tiere sehr wohl zusammen leben können, wenn wir sie nicht aktiv verfolgen. Noch überwiegt leider die Bestandsabnahme in der freien Landschaft, so dass die Anzahl der Habichte insgesamt leicht zurückgeht.

Als „Vogel des Jahres 2015“ wurde er vom Naturschutzbund Deutschland gekürt, weil er wie viele andere seiner Verwandten immer noch der illegalen Verfolgung ausgesetzt ist -  obwohl die Jagd auf den Habicht seit den 1970er Jahren verboten ist.

Was für ein geschickter Jäger der Habicht ist und sein kann, wenn es um die Jagd auf und die Erbeutung von Wassergeflügel geht, konnte der Vorsitzende der Blomberger NABU Gruppe, Bernhard Brautlecht, in Bildern in einmaliger Form festhalten: Völlig überraschend für den Tierfotografen klatschte, während er an einem Gewässer im Tarnzelt auf Motivsuche ansaß, vor ihm ein Habicht ins Wasser und blieb etwa eine Minute auf der Wasseroberfläche sitzen.
Dabei hatte er das Weibchen einer Krick-oder Knäkente in seinen Fängen und drückte es unter die Wasseroberfläche. Mit der ungewöhnlichen Beute erhob und entfernte er sich dann, um sein Opfer an Land in Ruhe zerlegen zu können.

Der Habicht ist eben ein geschickter Jäger - dazu ein rasanter Schnellstarter, aber auch immer mehr, vielleicht zwangsläufig, ein Anpassungskünstler, der es auch im Trubel der Großstädte gut aushält.
Wie für viele andere Vogelarten werden auch Vorkommen und Brutplätze des Habichts  vom NABU für die Ornithologische Arbeitsgruppe Lippe kartiert, die Beobachter halten zudem Ausschau nach Fallen und Giftködern.

Und so können Sie dem Habicht helfen:
Sollten Sie selbst solche Funde machen, so gilt:
Nicht die Falle selbst entfernen, auf keinen Fall den Giftköder berühren (Sie würden sich selbst gefährden), sondern entweder die Polizei informieren oder die Telefonnummer 0228/665521 des „Komitees gegen den Vogelmord“ anrufen. Sie können sich auch an den NABU vor Ort wenden:
www.NABU.de/gruppen
Weitere Informationen unter www.NABU.de/infomaterial



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